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14. und 15. Jahrhundert

Zeitzeugnisse aus dem 14. und 15. Jahrhundert

1. Erwerb des Lehens Wilacken durch Gottfried Steenhuis 1341

Das früheste aus dem Kreis der Vorfahren überlieferte Dokument ist ein im Jahr 1341 geschlossener Vertrag. Ritter Gottfried von Steenhuis (um 1300 bis 1366) war mit Amelberg von Wisschel verheiratet und hat laut dem im folgenden Regest wiedergegebenen Kaufvertrag vom 10.12.1341 unter der lateinischen Form seines Namens „Godefridus de Domo lapidea“ zusammen mit Henricus Sanctreil de Brabant Güter, Hof und Zehnt in Wilaken (einer damaligen Vorstadt von Wesel) erworben (aus der Digitalen Westfälischen Urkunden-Datenbank, zu finden unter dem Link).

Swederus de Ringenbergh d. A. verkauft dem Henricus Sanctreil de Brabant und Godefridus de Domo lapidea zur Teilung unter sich die Güter, Hof und Zehnt in Wilaken bei Wesele, die der Ritter Wicgerus de Moneminth von ihm zu Lehen trägt; den Zehnt in Blisteren, den Theodericus de Monte; die Güter jenseits der Lippebrücke bei Wesel, die Wolterus Stecke; die Güter bei Yshorst, die Budil van den Roene; den Hof zu Wallkoren, den Stephanus Wimman; den Zehnt von Lideren, den Wilhelmus de Bake zu Lehen hat; die Haensil genannten Güter, die Gerardus Ledersnider besitzt und von Wider de Nyenborgh zu Lehen trägt; alle Güter, die Godefridus de Domo lapidea, sein Verwandter, von ihm zu Lehen trägt; den Hof in Dingden gt. Caldehof, die Hühnerrente bei der Kirche daselbst, die Everwinus de Sevenar; die Güter, die Lubbertus de Senden; die Güter im Ksp. Bislich, die Thomas Riensghe; die Güter bei Trekedorp, die Henricus Ledechgang; die Güter to Dra, die Henricus de Dike und Johannes de Capella; die Güter, die Petrus de Berka, und die, die Theodericus de Bake von ihm zu Lehen trägt. Der Verkäufer entläßt die bisherigen Lehnsträger aus seinem Lehnseid. Er verspricht Einlager in Wesel oder Nimwegen. Er verpfändet seinen väterlichen Besitz und das, was er von seiner noch lebenden Mutter zu erwarten hat.

Siegelankündigung des Verkäufers und Stephanus Rovetasche, Lubbertus de Senden, Vasallen des Verkäufers; Wilhelmus de Brabant, Arnoldus Duvel, Vasallen des Grafen von Cleve; Johannes Grevinnenson, Theodericus de Galen, Schöffen zu Wesel. (feria secunda post festum sancti Nycholai episcopi)

Amelburg von Wisschel und Gottfried von Steenhuis bekommen zwei Söhne, Costen von Steenhuis(um 1335 bis 19.12.1427), auf den nach acht Generationen Antonius Steinhaus in Meldorf hervorgeht und Adolf von und zu Steenhuis (um 1315 bis 1355), der Beatrix von Wylich oder Wylack (um 1320 bis nach 1375), eine Tochter von Gertrude von Eissel (geboren um 1345) und Heinrich von Wylich(geboren um 1340), heiratet und sich anschließend von Wylich nennt. Offensichtlich handelt es sich um den in der Kaufurkunde genannten Ort Wilaken. 

Zu dem sich als Nebenlinie entwickelnden Familienzweig "von Wylich und Lottum" finden sich ergänzende Informationen bei Wikipedia unter diesem Link.

 

2. Steinernes Kreuz für Bürgermeister Wasmer aus Bremen 1430

 

Das in der zeitlichen Reihenfolge zweite Zeitdokument der Vorfahren und 100 Jahre nach dem Kaufvertrag von Gottfried von Steenhuis ist das steinerne Wasmer-Kreuz in Bremen.

Die Familie Wasmer kam aus Bremen nach Meldorf und kann bis zu Johannes Wasmer zurückverfolgt werden, der 1365 geboren wurde, als Bürgermeister tätig war und vom Bremer Rat am 21.06.1430 unschuldig enthauptet wurde. Ihm wurde Hochverrat und Hintergehung des Bremer Rates vorgeworfen, nachdem er mit 1428 vom Rat beschlossenen Änderungen im Bremer Stadtrecht nicht einverstanden war und im Mai 1430 die Stadt verlassen hatte. Schon 1427 war Bremen aus der Hanse ausgeschlossen worden. 

Der Rat ließ ihn im Juni 1430 auf einer Reise nach Oldenburg verhaften. Auf Betreiben seines Sohnes Hinrich (1410 bis 25.07.1462) ließ Kaiser Sigismund die Stadt in Acht nehmen. Als Sühne für die vermutlich ungerechtfertigte Hinrichtung musste Bremen für Johannes 1436 eine Steinsäule errichten und den Sohn entschädigen. An der früheren Richtstätte steht heute eine Replik des Kreuzes, das Original befiundet sich im Museum.

Hinrich zog nach der Wiedergutmachung mit seiner Frau Gerda Steiner wieder nach Bremen, wo er und auch seine Nachkommen weiterhin lebten. Johannes Ur-Urenkel Hinrich Wasmer (1512 bis 08.07.1592) war Ratsherr und Kanonikus in Bremen und starb in Verden. Hinrich war mit der in Itzehoe geborenen Armgard Steffens (1615 bis 22.10.1594) verheiratet und sein Sohn Johannes wurde 1555 in Hannover geboren; warum er dann nach Meldorf kam, ist nicht bekannt.

Das Foto stammt von Wikipedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:FockeMuseum-07-7.jpg#/media/File:FockeMuseum-07-7.jpg 

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