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Tod von Nicolai Jessen Wachsmuth in der Molukkenseen 1857

Tod von Nicolai Jessen Wachsmuth in der Molukkensee 1857

Laut einem von C.P. Hansen erfassten Bericht fuhr der am 28.04.1838 in Archsum geborene Nicolai Jessen Wachsmuth am 03.08.1856 mit 18 Jahren als Matrose von Hamburg unter dem Kommando von Kapitän Meinert Boysen auf der Schonerbark „Posa“ aus Kampen in Richtung Hongkong. Das Schiff ist mit leichten Schäden nach Stürmen in der Bucht von Biskaya und bei der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung durch die Sundastraße in die Banda- oder Molukkensee gelangt. Dort haben starke Gegenwinde die Schonerbark aus dem Kurs gebracht und schließlich am 10.01.1857 mitten im Ozean auf einer Klippe aufgesetzt. Die Mannschaft verließ das Schiff mit dem Beiboot, beladen mit Lebensmitteln, Sextant und Chronometer und sichtete nach 13 Tagen Land, wahrscheinlich die indonesische Inselgruppe der Molukken zwischen Sulawesi und Neuguinea.

Nach der sicheren Landung trafen sie auf Eingeborene, die ihnen Wasser nur im Tausch gegen Kleidungsstücke geben wollten. Die Situation entwickelte sich für die Schiffbrüchigen zunehmend bedrohlicher, da immer mehr Eingeborene an den Strand kamen und sie bedrängten. Zudem waren sie alle mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Daher beschloss Kapitän Boysen, die Insel am Abend wieder zu verlassen. Das war offensichtlich nicht im Sinne der Eingeborenen, die einen Pfeilhagel auf die flüchtenden Seeleute abschossen. Alle Seeleute erlitten Verwundungen, der Obersteuermann wurde tödlich getroffen. Nach sechs Tagen auf dem Meer starb Kapitän Boysen, der eine junge Frau und eine verwitwete Mutter hinterließ.

Auf einer unbewohnten Insel fanden die Seeleute einige Früchte und frisches Wasser. Nach weiteren vier Tagen auf See erreichten sie Neuguinea. Allerdings wurden sie auch hier von feindlichen Eingeborenen empfangen und zwei Seeleute ertranken bei der Landung. Nachdem man die Überlebenden ausgeraubt hatte, trug man sie in ein Lager und verband die Wunden. So pflegte man sie einige Wochen lang, aber da der Untersteuermann kurz nach der Landung starb, waren alle Schiffsoffiziere tot und nur noch vier Besatzungsmitglieder hatten überlebt.

Als ein holländisches Schiff vorbeikam, fuhren einige der Eingeborenen zusammen mit Nicolai Jessen Wachsmuth zu dem Schiff und wollten den Matrosen gegen ein Gewehr an die Holländer verkaufen. Dies kam aber wohl nicht zustande. Nicolai Jessen berichtete von der Lage der Schiffbrüchigen und der holländische Kapitän berichtete dies den beiden preußischen Missionaren Geisler und Otto, die drei überlebende Seeleute für einige Gewehre und Stoffballen freikauften. Für Nicolay Jessen kam dies zu spät, er war in der Zwischenzeit verstorben. In dem bezeichneten Grab fanden sich keine Gebeine und die Eingeborenen gaben wilden Schweinen die Schuld. Die drei freigekauften Matrosen wurden auf einem holländischen Dampfschiff nach Jakarta („Batavia“) gebracht, von wo sie am 12.11.1857 wieder in Hamburg ankamen und in die Heimat zurückkehrten. Unter den drei Überlebenden waren ein Sylter und ein Föhrer Seemann.

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