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Alard von Schiltstein von 1205 - Patrizier und Salzsieder in Lüneburg

Alard von Schiltstein von 1205 - Patrizier und Salzsieder in Lüneburg

Der Landschreiber Antonius Steinhaus (22.10.1534 bis 07.04.1601) aus Meldorf war verheiratet mit der 1535 geborenen und 1621 m,it 86 Jahren in Meldorf verstorbenen Dorothea Steffens. Ihre Vorfahren reichen über Reineke vam Kroghe (1400 bis 1459) und seine Frau Alleke von Hutlen (um 1417 bis 17.09.1451) bis zu dem um 1280 geborenen Hermann Hoyer von Gheldersen. Sein Sohn Johannes von Gheldersen (1305 bis 1369) war mit Alheid von Zeppense verheiratet und zieht von Lüneburg nach Hamburg. Da auch sein Vater 1307 in Hamburg eingebürgert wird, hat dieser wohl die Familie mit nach Hamburg gebracht. Die Vorfahren von Hermann Hoyer von Gheldersen lebten in Lüneburg und waren Ratsherren, dies trifft auch den Vater seiner Mutter Alard von Schiltstein (1205 bis 1250) zu, dessen Schwiegervater Jacob von dem Sande (um 1180 bis 21.12.1239) Bürgermeister von Lüneburg war. Ob auch Alards Vater Nikolaus von Schiltstein im Rat der Stadt war, ist nicht sicher; wenn die gefundenen Lebensdaten stimmen, ist er 93 Jahre alt geworden.

Die Hansestadt Lüneburg war im Mittelalter aufgrund des Salzabbaus bedeutend. Die Salzgewinnung (das „Salin-Wesen“) wurde von „Sülffmeistern“ oder „Sültz-Junkern“ betrieben. In er Regel hat es sich dabei wohl um Vertreter des Landadels gehandelt. Hierzu wird in einem zeitgenössischen Text vermerkt: „das Salin-Wesen, eine dem Adel unpraejudizirliche Sache, welche von lauter Edelleuten aus dem Lande, ohne Nachteil ihres Adels besotten worden: Also kann es den hiesigen Geschlechtern an ihrem Stande nichts derogieren, absonderlich, da sie das Salz-Sieden durch ihre Bedienten verrichten lassen“. Die Familie von Schiltstein ist mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Kreis der Patrizier zuzuordnen, der in der Salzgewinnung tätig war. Die Salzgewinnung brachte den Patriziern und der Stadt Wohlstand. Dem Salzhandel über die Salzstraßen kam entsprechend hohe Bedeutung zu. Mit zunehmender Konkurrenz durch andere in der Salzgewinnung tätige Städte (z.B. Staßfurt) und der Niedergang der Hanse sorgte für eine zurückgehende Bedeutung von Lüneburg. Im Anhang zu den „Zieringer Nachrichten“ Nr. 95 von November 1998 findet sich zu den Vorfahren Alard von Schiltstein und seinen Verwandten ein interessanter Beitrag von Johann Henrich Büttner und Werner Dickmann, aus dem einige der folgenden Informationen entnommen wurden.

Vermutlich war der Betrieb einer Salzgewinnungs-Stätte auch für Alard von Schiltstein eine Voraussetzung, um in den Rat gewählt zu werden. Mit Beate von dem Sande, die er um 1231 geheiratet hat, bekam er mindestens drei Kinder. Über die 1233 geborene Mechtild von Schiltstein führt die Stammtafel zurück zu der oben erwähnten um 1535 geborenen Dorothea Steffens. Die zweite um 1235 geborene Tochter Gertrud von Schiltstein hat sich 1258 mit Wolbertus von Mehlbeck (1230 bis 1287) vermählt. Auch Wolbertus wurde 1250 in den Rat der Stadt gewählt, gleichzeitig war er Prokurator des Franziskanerklosters in Lüneburg. Er stammt aus einem der alten und einflussreichen Familien in der Stadt. Sein Vater Wulveke von Mehlbeck 1203 bis 1271) war von 1253 bis 1264 Ratsherr in Lüneburg. 1228 ehelichte er die 1210 geborene Friederike Goldschmidt und bekam mit ihr im Zeitraum von 1230 bis 1254 neun Kinder. Der früheste Vorfahre aus der Familie von Mehlbeck ist mit einer verbleibenden Unsicherheit Johann von Mehlbeck. Er wurde 1180 geboren und erhielt am 1216 die Bürgerrechte. Am 01.05.1216 machte er eine Schenkung an das Michaeliskloster in Lüneburg. Unter den Nachkommen von Wulveke finden sich neben Wolbertus mit dem ältesten Sohn Gleisnod von Mehlbeck (1230 bis 1287) ein weiteres Ratsmitglied (ab 1250) und ein Prokurator des Franziskanerklosters. 1258 hat er Gertrud, die zweite Tochter von Alard von Schiltstein, geehelicht. Sie kam 1235 zur Welt.

Zur Familie von Mehlbeck findet sich in einer Chronik der folgende Kommentar: „…, dass die Familie jederzeit in dem grösten Ansehen, so hier, als auf dem Lande gelebet. Sie kan viele Ritter, viele Bürgermeister, viele Ratsherren, viele Canonicos herzehlen, so aus ihr entsprossen.“ 1297 hat die Familie von Mehlbeck die Abtsmühle in Lüneburg übernommen und seither den Namen in „von der Möhlen“ geändert. Gertrud und Gleisnods dritter Sohn wurde Albertus I. Wolberti von der Möhlen „der Ältere“ (1260 bis 1349) genannt. Albertus wurde 1297 Ratsherr und 1311 Bürgermeister in Lüneburg. Er besaß Patronatsrechte an mehreren Vikarien von Lüneburger Kirchen. Aufgrund seiner Stellung wird er häufig als Zeuge von “Conracten und Kauff-Briefen“ aufgeführt. Um 1280 hat er Margarete von Toppenstede (um 1265 bis 1349) geheiratet. Aus der Ehe gingen insgesamt acht Kinder hervor. Auch Margaretes Vater Adelodi von Toppenstede war von 1271 bis 1294 Ratsherr in Lüneburg. Von dessen Vater Harder Adelodus von Toppenstede (um 1231 bis1294) ist nur bekannt, dass er 1265 die Bürgerrechte erhielt. Sein Vater Adelold von Toppenstede lebte von 1210 bis 1281 und bekam insgesamt sechs Söhne.

Alard von Schiltstein hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen nach ihm benannten Sohn Alard, der um 1235 geboren sein könnte. Sein Enkel Nikolaus von Schiltstein (um 1280 bis 1329) hat sich um 1303 mit der um 1284 geborenen Hanna Volkmari vermählt. Unter zwei Töchtern und zwei Söhnen findet sich Thidericus (oder Dietrich) von Schiltstein. 1333 gab es eine große Feuersbrunst „auff der Sülze allhier zu Lüneburg“, die viele der in der Salzgewinnung tätigen Familien in den wirtschaftlichen Ruin trieb. Zu Thiedericus wird vermerkt: „unter denjenigen Familien, welche durch die Anno 1333 in den äussersten ruin gesetzt worden, ist die Gegenwärtige nicht die geringste, indem dieselbe dergestalt dadurch mitgenommen ward, dass sie nach und nach ihre Proper-Güter veralinentieren, ja Hr. Thidericus von Schiltstein, ein alter wolverdienter Bürgermeister, aus Armuth sein Amt niederlegen müssen.“

 

Während dieser für die Familie von Schiltstein dramatischen Geschehnisse lebte die Nachkommin von Mechtild von Schiltstein, Walburga von Gheldersen (um 1335 bis nach 1369) mit ihrem Ehemann Heino Kracht (1335 bis um 1400) in Hamburg.

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